"феноменология изготовления - призыв к эмансипации" доклад. черновик

nicht bauen ... aber was dann? fallen lassen, hängen, anlehnen – kurz gesagt: handeln.“
(robert morris, 1970)
die ausstellung vereint skulpturen und installationen von zeitgenössischen künstlern, die prozessorientiert arbeiten und sich bei der formfindung aktiv und explorativ mit unterschiedlichsten materialien auseinandersetzen. gemeinsam ist den gezeigten werken ein künstlerischer prozess, der sich am material entzündet sowie eine stille bis humorvolle exzentrik und große experimentierfreude. die handlungen, die zur entstehung des werks führen, bleiben auch nach seiner vollendung den werken eingeprägt – etwa das umweben, reißen oder falten, biegen und zerdrücken des materials.
die ansatzpunkte der eingeladenen künstlerinnen und künstler sind dabei durchaus verschieden: es sind arbeiten zu sehen, die eine nähe zu traditionellen und handwerklichen fertigungsmethoden aufweisen, aber ebenso werke mit architektonisch-konstruktiven bezügen. alexandra bircken etwa schafft skulpturen aus leicht verfügbaren materialien: aus ästen, wolle, beton oder gebrauchten gegenständen wie skiern oder schaufensterpuppen entstehen skulpturen, hängende objekte und wandarbeiten von bestechender leichtigkeit. charakteristisch für vincent fecteaus skulpturen aus pappmaché sind ihre ausgeprägte vielansichtigkeit und die unvorhersehbarkeit ihrer formen: von jeder seite zeigt sich dem betrachter ein völlig anderes bild. die arbeiten von anita leisz erscheinen auf den ersten blick wie strenge, minimalistische objekte: es sind aufrecht stehende quader aus sperrholz oder rigips, die sich teilweise nur wenig voneinander unterscheiden – doch genau darin liegt die subjektive komponente von leisz’ werken. „skulpturales handeln“ zeigt außerdem arbeiten von phyllida barlow, michael beutler und kimberly sexton, die eigens für die ausstellung geschaffen wurden.
die ausstellung lädt den betrachter zur direkten auseinandersetzung mit den exponaten ein: durch abschreiten, genaues betrachten und das nachvollziehen von materialien und formen im raum öffnet sich der blick für aktuelle formen skulpturalen handelns.


vortrag
susanne titz
die phänomenologie des machens,
ein aufruf zur emanzipation
17 jan 12 / di 19 h

in den 1960-er jahren geriet die bildende kunst in die fänge der konsumkultur. so sahen es jedenfalls künstler wie robert morris oder richard serra. sie lehnten sich dagegen auf, indem sie das machen, handeln und arbeiten zeigten; anstelle des objekts rückte der schaffensprozess in den mittelpunkt. sie wollten eine kunst, die sich nicht vereinnahmen ließ, nicht mehr ikone war. durch das sichtbarmachen der handlungen entstanden neue beziehungen zum betrachter und zum umliegenden raum, und diese wurden zu wesentlichen bestandteilen des kunstwerks. kunst sollte aufklären und zur emanzipation des betrachters führen: sie sollte ein inneres bewusstsein erzeugen für die menschlichen beziehungen zum objekt, zum raum und zur welt.
in ihrem vortrag zeigt susanne titz u.a. filmmaterial und reden von robert morris, gerry schum und richard serra.
susanne titz (geb. 1964) ist seit 2004 direktorin des museums abteiberg in mönchengladbach. vorher war sie künstlerische leiterin des neuen aachener kunstvereins.


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